Empfehlung für Geräte Expeditionsmobil

Hallo zusammen,

da ich generell von den Victron Lösungen überzeugt bin, möchte ich diese auch in meinerm geplanten Expeditionsmobil auf LKW-Basis einsetzen. Ich habe mir schon einige Varianen angeschaut, aber irgendwie keine sinnvolle Kombination für mein gewünschtes Szenario gefunden. Auch weil ich keine Infos gefunden habe, ob bestimmte Geräte kombinierbar sind.

Ich würde gern meine Anforderungen schildern und würde mich über Denkanstöße oder welche Kombination machbar sind freuen.

Die Batterien sollen aus diversen Gründen 24V sein, ich möchte über die Lichtmaschine (24v) laden können (ggfs. Buck-Boost DC-DC Konverter 25A / 50A / 100A). Den Solarteil mit passenden MPPTs bekomme ich allein hin. Für die Redundanz hätte ich gern 2 WR mit jeweils ca. 3000VA bei 220V. Ich würde gern mit Landstrom extern laden können und zwar weltweit. Also sowohl 110V als auch 220V. Wobei das 220V Netz auch gern autark bleiben kann. Kann z.B. ein Multiplus II 3000VA mit einem normalen Inverter 3000VA kombiniert werden? Dazu dann entweder Ladegerät was 100-250V kann (Phoenix?). Geplante Batteriekapazität liegt irgendwo zwischen 400 und 800 AH bei 24V.

Primär wäre ich für Hinweis/Empfehlungen dankbar die den 220V Teil und die flexible Landstromanbindung abbilden können.

Vielen Dank im Voraus

Multipus 2 3000VA haben die Eigenschaft bei Innen- und Außentemperatur ihre Leistung zu verändern und die Kurve geht nach unten richtung 1800W, daher würde ich Multiplus 24/5000/120-100 empfehlen. Multipus 2 3000VA ist nicht für große VANs oder Expedition geignet , für kleine VANs kein problem.

Um die Verkabelung dünner auszuwählen, würde ich statt 24V mit 48V den Aufbau planen, jedoch hat 24 V auch seine Vorzüge und Nachteile für Expeditionsmobil.

Verkabelung sei es 24V (min 75mm2 - 100mm2) und 230V (min 2.5mm2) immer großzügig mit grössere Durchmesser mit Blick in Zukunft verlegen. Diese werden einmal verlegt aber für immer bei Sytemerweiterung nicht mehr verändert.

Batterie Kapazität Für Expeditions Fahrzeuge kommt drauf an ob man Klimanlage/Waschmaschine oder sonstiges verwenden möchte . LiPO werden immer günstiger daher min > 1000AH .

Benutze nicht aus Amazon RED Wolf Sicherungen mit schalterfunktion oder hifi Sicherungen, diese begrenzen den Strom und verursachen an Victron Multipus 2 diverse Fehler.

Bei einem Expeditionsmobil steht man ja selten auf einem Stell-/Zeltplatz. Hier ist Autarkie das Stichwort. Da würde ich eher das ganze System so auslegen, das es fast immer autark ist (ausreichend Solar) oder falls das nicht gegeben ist, andere Ladungsmöglichkeiten. Entweder ne eigene Lima mit Laderegler für LiFePo für den Aufbau, oder ein Generator. Auf den Landanschluss würde ich komplett verzichten, vielleicht einfach nur ne Steckdose, wo man mal ein Ladegerät mit Universalspannungseingang anschließen kann. Das kann auch ein einfaches Netzteil sein.

Ansonsten:
Da du mit der Lima nicht direkt die Batterie laden kannst (Ladespannungen Blei vs LiFePo) würde ich die Systemspannung nochmals überdenken. Mit 48V hast du kleinere Ströme im System. Hierfür dann ein B2B-Lader 24V auf 48V. Die DC-Versorgung (Beleuchtung ect.) würde ich dann mit 12V aufbauen, und hierfür dann einen entsprechenden Wandler (Orion).
MP2 laufen entweder auf 230 oder 110V. Du musst dich also entscheiden, auf welcher Spannung du das Netz aufbaust, je nach dem wo du dich öfter aufhältst. Für den anderen Bereich würde ich mir einfach einen Batterielader/Netzteil verbauen und die Wandlungsverluste in Kauf nehmen. Das sehe ich aber eh als Notoption.

Der Landanschluss soll tatsächlich nur als Notfalloption sein, falls man aus welchen Gründen auch immer irgendwo mal länger steht und nicht über Solar und LiMa laden kann. Für die WR wollte ich eben auf 2x 3000VA gehen um Redundanz zu haben. Da machen dann aber die Multiplus keinen Sinn, wenn ich deren Lader gar nicht benutze, oder? Welche WR benutzt man dann? Im Fahrzeug soll es dann aber 220V sein, weil die Geräte hier einfacher zu bekommen sind. Ich war auf 24V aus, weil ich vermutlich mit KNX arbeiten möchte und dort der Bus auch direkt mit 24V betrieben werden kann. Aber man kann natürlich auch mit einem entsprechenden Netzteil wieder von 48V auf 24V für Licht, KNX etc. wandeln. Ist ein 48V System so viel effizienter, dass sich das lohnt? Die Kabelquerschnitte sind bei den kurzen Distanzen kein Problem. Gewicht spielt im LKW auch nicht so eine große Rolle. Das ich auch bei 24V Batterien einen Ladebooter brauche ist mir klar.

hallo,
ich wuerde dir auf jeden fall ein 48V-system empfehlen.

falls es dir auch auf das gewicht und den platzbedarf ankommt, es gibt da noch den rs 6000 mit mppt-laderegler (mindesteingangsspannung beachten). er hat bei deutlich weniger gewicht auch noch mehr leistung, aber keinen ac-in.

wieviel leistung brauchst du denn? willst du den 2. wechselrichter nur als redundanz oder soll der auch immer in betrieb sein?
du kannst eine automatische umschaltung einbauen, falls mal einer ausfaellt und den anderen dann auch automatisch einschalten lassen. eine parallelschaltung bietet KEINE redundanz!
mit 2 geraeten koenntest du auch ab und zu mal umschalten. einen umschalter fuer die pv zu bekommen, duerfte aber schwieriger sein. du kannst aber auch den rs 6000 ohne laderegler nehmen und 2 mppts installieren, von denen jeder die gesammte pv-leistung verarbeiten kann und an jeden die haelfte der module anschliessen. den rest koenntest du dann notfalls umklemmen oder umstecken.

es gibt ladegeraete, die von ca. 90V bis 260V ac-in akzeptieren. auc victron hat bestimmt ein passendes im programm.

wieviel leistung kannst du denn von der lichtmaschine bekommen? dazu koenntest du orion tr isoliert 24V/48V 120/280/380W nehmen und ueber den remote-eingang ein- und auschalten, abhaengig von der eingangsspannung.

wenn du 24V fuer die beleuchtung brauchst, den orion gibt es auch in einer 48/24V ausfuehrung.

ein 24V-system braucht nicht nur dickere kabel, die wechselrichter sind aktuell auch deutlich teurer und den rs 6000 gibt es nur in einer 48V-variante. bei 24V brauchst du auch mehr oder groessere laderegler!

es geht also nicht nur um die kabel und die verlustleistung bei einer niedrigeren spannug!

ich weiss auch nicht, bei welchen temperaturen du das system benutzen willst, eventuell braucht der akku dann auch eine isolierung, eine heizung und einen luefter zum kuehlen.

alternativ koenntest du auch einen akku mit lto-zellen nehmen, die haben einen groesseren temperaturbereich als lfp-zellen und eine wesentlich hoehere lebensdauer. dafuer sind sie aber auch um ein vielfaches teurer.

tschuess

Hallo,

und danke für die Antworten. Warum sind 2x 3000VA die gleichzeitig laufen nicht für Redundanz geeignet? Wenn wirklich einer ausfällt muss im Zweifelsfall kurz umprogrammiert werden, aber ich hätte dann noch ein funktionsfähiges Gerät. Oder liege ich falsch? Kann man das nicht so machen, dass man den 2. nur bei Bedarf manuell dazuschaltet? Es werden immer nur recht kurze Zeiträume sein, in denen mehr als 3000VA benötigt werden.

Bei den MPPT würde ich auch in jedem Fall 2 nehmen. Zum einen wegen teilweiser Verschattung und zum anderen auch wegen Redundanz. Klar habe ich im Fall eines Ausfalls deutlich weniger Leistung, aber ich habe noch Strom. Es geht ja nicht darunm im Falle eines Ausfalls keinerlei Einschränkungen zu haben, sondern um noch klar zu kommen. Die DC-DC-Charger von der Lima würde ich ebenfalls 2 nehmen. Zum einen kann man dann einfach und ohne Programmierung die Ladeleistung in 2 Stufen schalten und zum anderen auch wieder Redundanz. Von der Lima sind mindenstens 50A bei 24V permanent verfügbar. Der Akku kommt in die Kabine und die ist dann beheizt und klimatisiert.

Noch ein Thema das nicht unterschätzt werden sollte. Die Zulassung für Fahrzeuge habe ich z.B. nur bei den 12/24V Varianten den MP gesehen. MP2 hat gar keine Zulassung nach ECE R10-4.

hallo,
du kannst, bei einer parallelschaltung, nicht einfach umprogrammieren und es laeuft wieder, das wuerde nur funktionieren, wenn du auch hinter jedem multi eine sicherung hast, die du dann nur bei dem multi einschaltest, der in betrieb ist. aber staendig umprogrammieren, wenn man nur einen benutzen will, wuerde mich nerven.

du kannst die aber hintereinander schalten und eine automatische umschaltung, bzw. ueberbrueckung installieren, dann kannst du auch jeden einzeln benutzen und in kombination mit der eingangsstrombegrenzung kannst du auch problemlos geraete betreiben, die ein multi alleine nicht schafft. allerdings wirst du da etwas weniger leistung zur verfuegung haben, als bei einem parallelen system, denn so fein laesst sich die eingangsstrombegrenzung nicht einstellen, dass du beibe mit 100% last betreiben kannst, aber 90-95% sollten problemlos moeglich sein.

tschuess

2x MP2 als Redundanz würde gehen. Wenn einer ausfällt, dann musst du den Parallelverbund in Hardware und Software auflösen. Für den Fall eines Ausfalles einer der Beiden MP2 wäre das OK, für den täglichen Betrieb mit unterschiedlichen Lasten wohl eher nicht.

Als Alternative zu den Multis, gibt es auch noch die Phoenix WR. Diese kannst du zwar nicht im Parallelbetrieb schalten, dafür ist der Konfigurationsaufwand geringer. Vielleicht wäre hier der Aufbau von zwei Stromkreisen ne Idee. Der eine für die ständig verwendeten Lasten, ein anderer für Lasten, welche nur zu bestimmten Zeiten verwendet werden (Waschmaschine, Backofen). Diese kannst du ziemlich einfach über einen Hardwareschalter oder Relais ein/ausschalten. Auch kannst du sie im StandBy-Modus laufen lassen, in dem sie in bestimmten Zeitabständen eine Sinuswelle erzeugen und wenn sie einen Stromverbrauch detektieren, sich aktivieren.
Wenn einer von Beiden ausfällt, kannst du ja dann tauschen. Ich weiß aber nicht ob die preislich viel günstiger als MP2 sind.

Zum Thema Redundanz. Warum meinst du benötigst du diese? Die Geräte von victron sind ziemlich robust, von Ausfällen hört man relativ wenig. Klar wenn du mitten in der Pampa sitzt und kein 230V mehr hast ist schon unschön, aber doch nicht lebensbedrohlich? Und sich ein Gerät irgendwo hin schicken zu lassen ist ne Sache von zwei Wochen. So lange kann man auch mal ohne 230V auskommen.