Cerbo GX und Solar-Spitzen-Gesetz

Hallo Björn,

das alles zu lesen und zu verstehen ist das kleinste Problem, aber wie setzen wir das wirklich um.

Klimagerät im ersten Stock: Hersteller A
Wallbox: Hersteller B
Wärmepumpe im Keller Hersteller C
Akkuspeicher: natürlich Victron
Mikrowechselrichtet auf dem Dach: Hesteller D
Heizspirale im Wasserspeicher
Wärmepumpe Brauchwasser Hersteller E

Jetzt stellet mir jemand eine Steuerbox vor die Nase und los geht’s.

hallo,
der cerbo hat 4 frei nutzbare digitaleingaenge und notfalls kann man auch noch die analogen eingaenge dazu missbrauchen.

ob das allerdings dein anbieter akzeptiert, ist eine andere frage!

denn die steuerung laeuft dann ueber node-red.

tschuess

@dennibu
Ich mach die Gesetze nicht und der Gesetzgeber ist wohl technisch so tief drin…

Im Grund wird vom EMS mit EEBUS ausgegangen. Neue Geräte sollen EEBUS über IP, z.B. WLAN unterstützen.

Die Lösung in Deinem konkreten Fall hängt natürlich von Deinen Geräten ab. Erste Frage ist, ob Deine Geräte auf ein Signal regieren können.

Ich habe Hoymiles WR auf dem Dach. Da werde ich schauen, ob ich die über OpenDTU limitiere.
Da ich auch noch Victron MPPT habe, kann ich den zuerst limitieren und mit der Maßnahmr bereits auf 60% kommen. Davor werden ich meine 60kWh Speicher laden :wink:

Ist also individuell solange nicht alle Geräte den Standart EEBUS unterstützen.

In den Spezifikation habe ich nichts zum EMS gefunden. Nur zur Steuerbox, die vom Netzbetreiber gestellt wird.

Hallo miteinander,

es geht um das neue, seit gestern geltende Solarspitzengesetz. Demzufolge darf man mit einer PV-Anlage ohne Smartmeter (mit Fernsteuerung durch den Netzbetreiber) nur noch maximal 60% der nominal verbauten PV-Leistung ins öffentliche Netz einspeisen. Man darf aber natürlich 100% der Solarleistung selbst verbrauchen. Die Frage ist jetzt, wie man das hinkriegen kann.

Vorweg: es geht hier nicht darum, ob das Gesetz eine Einstellung auf max. 60% Netzeinspeisung akzeptiert, die der Anwender aber per Mausklick leicht wieder ändern kann. Dazu habe ich eine Anfrage bei meinem Netzbetreiber gestellt.

Nehmen wir ein ESS wie meines an. 2.600 Wp Module speisen über Smartsolar Laderegler in den 15-kWh-Akku, weitere 2600 Wp Module speisen über Mikrowechselrichter in Phase 3 des Hausnetzes ein (also nicht über den AC-OUT des MP2, und es sind keine Fronius-Geräte). Ein Multiplus2GX-3000 speist aus dem Akku in Phase 1 ein. Das ESS ist eingerichtet, und soll aus dem Netz weder den Akku laden, noch aus dem Akku ins öffentliche Netz einspeisen. Netzeinspeisung nur mit PV-Überschüssen. Mein System kann also insgeamt 5.000 W WR-Leistung bereit stellen (2.600 W aus den PV-Invertern, maximal 2.400 W nominal vom MP2), und laut Solarspitzengesetz darf ich davon maximal 3.120 W ins öffentliche Netz einspeisen.

Solange mein Akku nicht voll ist, wird über die MPPTs maximal 2.600 W in den Akku geladen, und der MP2 gleicht zusätzlich die max. 2.600 W aus den PV-Invertern durch eine Ladung mit 1.800 W in den Akku aus (51,2V mal 35A max Ladeleistung des MP2-3000). Da gibt es also maximal 800 W Einspeisung ins öffentliche Netz, und damit kein Problem mit dem Solarspitzengesetz.

Wenn der Akku voll ist, dann werden die PV-Inverter ihre Leistung von maximal 2.600 W ins öffentliche Netz einspeisen, denn der MP2 kann davon ja nichts abnehmen, und kann diese PV-Inverter auch nicht runter regeln. Jetzt die Frage: Kann ich über die Konsole → Einstellungen → ESS → Netzeinspeisung den Button “Systemeinspeisung begrenzen” aktivieren, und hier die maximal zulässigen 3.120 W einstellen? Berücksichtigt diese Begrenzung auch die Einspeisung der PV-Inverter, und lässt dann aus den MPPTs nur noch das durch, was zusätzlich zu den PV-Invertern zulässig ist, bei voller Leistung der Inverter also 520 W? Das wäre natürlich die beste Lösung, aber bis ich das testen kann, muss ich auf sonnigere Tage warten. Vielleicht weiß aber jemand, ob das geht.

Alternativ gäbe es die Möglichkeit, über die Konsole → Einstellungen → ESS → Netzeinspeisung die “DC-gekoppelte PV-Überschusseinspeisung” zu deaktivieren. So wie ich das verstehe, würde dann eben nur noch aus den PV-Invertern ins öffentliche Netz eingespeist, und das wäre mit max 2.600 W auch konform mit dem Solarspitzengesetz.

Würde das so funktionieren, wie von mir gedacht?

Schade, dass mein Beitrag hierher verschoben wurde. Ich denke, der wäre in einem eigenen Thread besser aufgehoben gewesen, denn ich stelle ja einige sehr konkrete Fragen bzgl der Einstellungen im ESS, und ob die so funktionieren, wie ich mir das denke. Das passt IMO hier nicht so gut rein.

Aber eine mögliche Lösung wurde hier schon genannt.
→ AUX 1 mit dem Signal vom VNB belegen → Einspeisung wird auf 0 geregelt (MPPT und Fronius)

Die Begrenzung der Einspeisung im ESS Menü sollte auch klappen, da werden auch die MPPTs (und Fronius) auf den entsprechenden Wert geregelt, auch wenn “unbekannte” PV-Wechselrichter im System sind.

Ähhh, was für eine “Lösung” sollte das denn sein für Leute, die keine Ahnung davon haben, was mit “Aux 1” gemeint ist, und welches Signal vom VNB dort wie angelegt werden soll? Nein, das ist eine mögliche Lösung, wie Victron was basteln kann, um das Signal aus einem Smartmeter auszuwerten, aber keine Lösung für die Anwender.

Meine Frage bezieht sich ja explizit auf den Fall, dass man KEINEN Smartmeter hat und deshalb auf 60% der installierten PV-Nennleistung abregeln muss.

Und ja: vom Wortlaut her “sollte” das klappen, dass man über Konsole → Einstellungen → ESS → Netzeinspeisung den Button “Systemeinspeisung begrenzen” aktiviert und die maximal zulässige Einspeiseleistung angibt.

Aber das Probem habe ich hier mit dem Konjunktiv, den Du verwendest. Warum wird hier Systemeinspeisung begrenzen aktiviert und nicht Überschusseinspeisung begrenzen. Schon vom Wortlaut her könnte (auch ein Konjunktiv) das so gemeint sein, dass nicht die Einspeisung ins öffentliche Netz gemeint ist, sondern die ins Hausnetz. Im Hausnetz will ich aber natürlich maximal das nutzen können, was PV-Inverter und MP2 zusammen maximal können, also 5.000 W. Nur wenn die Last im Haus geringer ist, soll der MP2 die MPPTs abregeln, damit die maximal zulässige Netzeinspeisung von 3.120 W nicht überschritten wird.

Das ist alles wieder mal sehr unklar bis missverständlich formuliert, und deshalb erhoffe ich mir Aussagen ohne Konjunktiv :slight_smile:

Bei Victron geht es immer um die Überschusseinspeisung. Das andere wäre eine Begrenzung der Wechselrichterleistung, was sich dann natürlich auf auf das Hausnetz auswirken würde. Das sind für Victron aber 2 verschiedene paar Schuhe.

Wir haben bisher nie ein Problem mit dem Aux1 Eingang von Victron gehabt (und natürlich muss man sich damit beschäftigen, wie man das umsetzen kann). Das gleiche gilt aber auch für andere Hersteller. Eine Umsetzung auf EEBus ist technisch deutlich komplizierter und alleine das Zertifikats Handling ist da schon echt nicht so leicht umsetzbar. Viele Hersteller werden also erstmal auf die angesprochene 2Bit Lösung setzen, mit welcher mit 2 Relais Kontakten 4 Schaltzustände gibt.

Eine genaue Beschreibung der technischen Umsetzbarkeit findet findet man bei der Bundesnetzagentur.

Danke. Und ja: dass “das andere” die Wechselrichterleistung wäre, ist so nicht ersichtlich. Mit Wechselrichterleistung ist simpel die des MP2 gemeint, unter Systemleistung versteht man doch aber offensichtlich die Leistung des Systems, also die Summe aus PV-Inverter + MP2.

Schade, dass das bei Victron so oft so missverständlich formuliert wird. Das System ist ja kompliziert genug auch ohne solche Verwirrungen.

Technisch will ich die Einspeisebegrenzung nach Solarspitzengesetz nicht umsetzen, das ist nicht meine Welt. Ich will sie einfach durch Eingabe des Grenzwerts einstellen, und habe meinen VNB schon gefragt, ob er das akzeptieren würde. Wenn nicht, dann muss meine Anlage eben so lange illegal laufen, bis jemand eine technsiche Lösung dafür bereit stellt.

Blöde Frage: kann man die Schaltkontakte des VNB mit widerständen belegen und die Möglichkeit des Analogen Signal des Aux 1 nutzen um in mehreren Stufen zu regeln?

Wer nicht weiß, was damit gemeint ist, sollte auch an der Anlage nichts machen…
bzw. weiß dann vermutlich auch nix von dem Gesetz bzw ist es ihm egal.

Das ist auch kein gebastel von Victron, ist schon seit Jahren im Gridcode drin, weil es eine Voraussetzung für die Zertifizierung ist.

Wenn ich mir bei einer Aussage nicht 100%ig sicher bin, schreibe ich lieber “könnt” oder “sollte”.
Ich kann das gerade auch schlecht testen, ich wüsste gerade nicht in welcher Anlage wir eine solche Konstellation haben (also MPPTs und nicht-steuerbare PV-Wechselrichter).

Wir haben aber definitiv ein paar Anlagen, die damals noch unter die 70% Regel gefallen sind und da haben wir mit der entsprechenden Einstellung im GX Gerät auch die Einspeiseleistung begrenzt.

Wenn bei dir die nicht-steuerbaren PV-Wechselrichter 60% oder weniger sind, dann deaktiviere die DC Einspeisung oder begrenze die Systemeinspeisung auf die 60%.
Damit sollte es funktionieren. Ob es in deiner Anlage funktioniert, kannst du ja auch einfach mal testen.

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So wie das im Gridcode aktuell umgesetzt ist, wird das nicht funktionieren.
Da gibt es nur AN oder AUS.

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Das hab’ ich auch nicht vor. Und genau deshalb habe ich meine Anfrage in einen eigenen Thread gestellt. Du hast den hierher verschoben.

Richtig. Und um sicher zu gehen, habe ich hier nachgefragt, zumal die vorzunehmenden Einstellungen widersprüchlich und irreführend formuliert sind. Einfach testen kann ich, wenn es wieder so viel Sonnenschein gibt, dass der Akku wieder voll wird und das Ganze überhaupt ein Thema. Und bevor ich einfach teste, frage ich nach.

Weißt du ob dass beim Multi RS auch „in der mache“ ist ?

Ich denke schon, habe mich mit den RS Modellen aber noch nicht wirklich intensiver befasst, weil die ja lange Zeit keine Zertifikate hatten.
Ich hatte bzw. habe aktuell aber auch nicht so viel Zeit für Experimente.

Habe mir mal eine Notiz gemacht und werde da mal nachfragen.

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@TomBerger

da Du nur 50% PV-Lesitung AC-gekoppelt hast einfach DC-Überschuss-Einspeisung in ESS deaktivieren.

Relais-Belegung

Ich komm nicht ganz mit, entweder steh ich auf dem Schlauch oder ihr.
Wenn auf 60% abgeregelt wird braucht es keine Steuerung über Relais. Das ist Dauerhaft.

Wenn ihr ein Steuersignal bekommt dann kann müsste man auf Nulleinspeisung gehen oder Ausschalten. Dazwischen wird es zumindest am Multi keine Abstufungen geben.

Es geht doch genau darum, dass man KEINEN Smartmeter hat und deshalb kein Steuersignal. Einen Smartmeter benötigt man erst ab 7 kWp, und ohne Smartmeter darf man laut Solarspitzengesetz eben nur max 60% der installierten PV-Leistung ins öffentliche Netz einspeisen.
So hab’ ich das verstanden. Ist das anders?

Das hab’ ich ja als eine Lösung benannt. Aber dabei verschenkt man natürlich ziemlich viel potentielle Einspeisung, durchaus relevantes bares Geld. Im genannte Fall dürfte man bis zu 3.120 W einspeisen, aber wenn die Sonne nicht voll knallt, und z.B. sowohl PV-Inverter als auch MPPTs jeweils nur 50% Leistung bringen, dann speist man nur 1.300 W aus den PV-Invertern ein, und von den MPPTs kommt gar nix, obwohl man deren 50%-Leistung auch voll einspeisen dürfte.

Da wäre die andere Lösung über “Systemeinspeisung begrenzen”, falls sie denn eine ist, schon deutlich besser. Bisher hab’ ich mehrfach gehört, dass dieser Menüpunkt eigentlich bewirkt, dass die Überschusseinspeisung begrenzt wird und nicht die Systemleistung. Da würde man dann im Beispiel die erlaubten 3.120 W einstellen, und wenn von den Invertern 1.300 W kommen, dann steuert das ESS aus den MPPTs eben noch so viel bis zur Grenze dazu, wie sie gerade bringen können.