2 ESS Anlagen mit einer Batterie betreiben

Hallo,

bei meiner Suche zum obigen Thema bin ich auf dieses Forum gestoßen.

Zur Ausgangslage:

Ich betreibe an unserem Hof eine 44 kWp Anlage (Instalation 2004 und 2006) die im nächsten Jahr aus der EEG Vergütung raus ist mit Volleinspeisung. Es gibt nur einen Einspeisezähler und absolut null Strombezug.

Die PV-Anlage hat einen eigenen Zähler und Zugang zur Trafostation ohne jedwede Verbindung zu den Verbrauchern am Hof.

Anlage 2, mit 29,9 kWp ist aus 2009 und läuft von Anfang an mit Eigenverbrauch.

Die Anlage hat einen Zweirichtungszähler und hängt am Hausanschluss.

Beide Zähler und die Zugänge zur Trafostation sind in einem Raum untergebracht.

Der Raum ist ausreichend groß und dient nur der Unterbringerung der Elektroinstallationen.

Platzt für die Installation von 2x3 Multiplus und weiteren Geräten ist vorhanden.

Unser Stromverbrauch liegt mit Wärmepumpe (ca. 9.000 kWh), PlugInHybrid (ca. 2.500), Haus und Hof (ca.15.000 kWh) bei etwa 26.500 kWh im Jahr. Davon etwa 6.000 kWh Eigenverbrauch aus der 2009 er Anlage.

Da der Überschussstrom dieser Anlage noch einige Jahre mit 43 ct vergütet wird, war die Notwendigkeit eines ESS bisher nicht gegeben.

Falls aber eine Installation von zwei ESS mit einer gemeinsamen Batterie möglich wäre, stehen quasi 70.000 kWh Erzeugung/a einem Verbrauch von 26.500 kWh gegenüber.

Ich hoffe, ich habe das Projekt einigermaßen verständlich beschrieben und freue mich auf den Austausch mit euch.

Wer kann Vorschläge zu einer Umsetzung dieses Projektes machen?

Gruß

Matthias

Ich verstehe zufegeben nicht was Du vor hast

wozu 2 ESS - es gibt doch nur einen Haushalt?

Die ältere Anlage wird zukünftig nicht mehr teuer vergütet - also kannst Zähler usw abbauen, sie zur neueren Anlage hinzufügen?

Dann halt einen Akku der nachts das Haus versorgt?

Hallo Matthias,

wenn Du kommendes Jahr beide Anlagen ohne EEG für Eigenverbrauch und ggf. Direktvermakrung (nicht benannt) nutzen möchtest, warum fässt Du diese nicht als eine zusammen? Bei den größen musst eh nach speziellen Energiezählern schaeuen. Es soll einen wohl von ABB geben, bei dem man andere Stromklemmen anschließen und konfigurieren kann.

Wenn Du einen Hof-“Betrieb” hast, warum nutzt Du dann nicht 3 Quatros, die ggf. auch einen Generator angeschlossen bekommen können, falls mal jmd. das Erdkabel durch baggert?

Plannst Du einen Teil der wohl heute 3p-AC-Anlae auf RS-450/200 umzurüsten um effizienter die Batterie zu laden?

Ansonsten, ja es gibt Leute die mit viel Eigenentwicklung zwei Anlagen zusammen schalten.
Die neuen großen 20k-Wechselrichter sollen auch einen kooperativen Modus bekommen. Wurde von Guy Steward in Australien oder New Zeeland auf YouTube vorgestellt.

Hallo kr815,

die bestehnden Anlagen werden von 2027-2029 vermutlich nur etwa 3ct je kWh erwirtschaften.

Beide Analgen werden über eine gemeinsame Direktzählung gemessen. Die Erträge werden anteilmässig über die installierte kWp abgerechnet. Eine Nutzung der erzeugten Energie im Eigenverbrauch von 10-15.000 kWh/a würde 3.000€/a +x erwirtschaften.

Wechselrichterausfälle mal aussen vor gelassen erbringen beide Anlagen jährlich 40.000-44.000 kWh ohne eine Degradation zu erkennen.

Die 2009er Anlage mit allen Verbrauchern am Hof hat bereits ein Smartmeter mit Wandlerzähler.

Allerdings gehe ich davon aus, das der Anschluß keine 74 kVA abnehmen kann.

Eine Zusammenführung der Anlage würde in jedem Fall die Zustimmung des Netzbetreibers und einen kostspieligen Umbau voraussetzen.

@ Björn,

ich muß mir die Zähler und Absicherungen in meinen Anlagen nochmal anschauen um weitere Informationen zu liefern.

Da ich recht neu im Bereich ESS unterwegs bin sind mir die Begiffe leider noch nicht alle bekannt.

Gestern abend habe ich mir einige Videos von Guy Steward angeschaut, sehr interessant.

Nach einer Überprüfung der Komponenten gehe ich davon aus, das der aktuelle Hausanschluß auch weitere 44 kWp aufnehmen könnte.

Da ohnehin über Wandler gezählt wird, ist der Zähler nicht begrenzend.

Das Erdkabel zur 100 m entfernten Trafostation hat mindestens 95 mm² (evtl 120) je Ader und hätte im seltenen Fall von 74 kW Einspeisung nur etwa 1,5% Spannungsabfall.

Ich muß meinen Elektriker mal darauf ansprechen, wie eine Änderung der Einspeisung auf den Hausanschluß umgesetzt werden kann.

hallo,

was genau du brauchst, haengt von deinem verbrauch ab. mehrere system an einem akku sind auch kein problem, solange der akku gross genug ist oder das 2. system ueber einen shunt angeschlossen wird.

die peakleistung der anlage spielt auch keine rolle, die einspeiseleistung kannst du problemlos limitieren, zumindest solange ueber die multis eingespeist wird oder die PV-wechselrichter vom victron-system aus gesteuert werden koennen!

wie gross dein akku und die wechselrichter sein muessen, haengt davon ab, wieviel leistung du maximal von der anlage brauchst und wieviel leistung an pv-wechselrichtern angeschlossen ist, wenn das victron-system zu klein ist, gibt es probleme. das gilt auch fuer den akku, wenn pv-wechselrichter angeschlossen sind und der akku schon zu voll ist, dann koennen grosse lasten dem system beim abschalten probleme machen, wenn die PV-wechselrichter am ac-out haengen und das system im inselbetrieb laeuft!

die jahreswerte sind hier bei der planung leider nicht hilfreich, man braucht dafuer die spitzenwerte und den taeglichen bedarf, um das system dimensionieren zu koennen!

tschuess

Ein typischer Tagesverbrauch in den Wintermonaten liegt bei etwa 47 kWh tagsüber für Haus/Hof und Wärmepumpe und etwa 30 kWh in der Nacht. Hinzu kommen im Schnitt 8 kWh für den PlugInHybrid, etwa hälftig Tag und Nacht.

Die stärksten Verbraucher sind wohl 2 Backöfen mit jeweils 4 kW, das Schweißgerät und der Kompressor vermutlich jeweils 5 kW und die Wallbox mit 11 kw.

Man kann natürlich nicht ausschließen das solche Gerät teilweise parallel laufen, ich strebe allerdings auch keine 100% Autarkie an.

Hall @Ackermann

Wenn alles an einem Stromanschluss zusammen gefasst wird, dann hast rund 70 kWh/d bzw im Mittel 3 kW Bezug. Real sind es eher 1-2 kW und dazu Spitzen wenn die großen Geräte laufen.

Das günstigste wäre wohl 3x MP2 6k5 wenn diese keinen externen NA-Schutz benötigen, sonst die 3x MP2 5K.
Damit kannst wahrscheinlich Deinen Hof eingeschränkt bei Blackout/Leitungsbruch betreiben.

Mit 3x Quattro könntest Du auch einen Generator für Blackout/Leitungsbruch anschließen.
Nein ich bin kein Prepper, aber je nach Betrieb kann ein längerer Stromausfall z.B. durch durchtrennte Leitung hohe Schäden verursachen.

Mit 3x MP2 5K kannst Du maximal 10kW aus Deiner 70kWp PV in die Batterie laden. Von diesem Gesichtspunkt aus wäre es ratsam einen Teil der PV von AC auf RS450/200 umzubauen. Jeder RS kann 10kW direkt in die Batterie laden. Das kann man aber auch ggf. später machen.

Da Du massiv viel PV-Überschuss hast, reicht es bei Dir wohl einen Tagesverbrauch, also rund 64 kWh Akku (2x32 kWh oder 4x16kWh) zu planen. Selbst bei schlechten Wetter kommt ja noch 10-20 kWh rein. Batterien kannst Du jeder Zeit ohne Elektriker nachrüsten, wenn die Kalkulation nicht passt.

Ich würde nach Möglichkeit keine 6 MP2 nehmen, da dann der Aufwand bei Updates größer wird. Ich weiß nicht, ob 2x3 MP2 noch mit integriertem NA-Schutz zugelassen sind, oder ob man dann bereits den externen benötigt. Dann würde ich eher 3x10k oder 3x15k nehmen.

BTW: Gux Stuart hat auf YouTube ein Feature kooperativer ESS vorgestellt. Das kommt wohl vorerst nur für neuen MP2 15K und 20k.
Minute 7:30ff

Könnten drei Quattros die zweite Anlage als “Generator” nur zur Einspeisung benutzen?

Das hat letztlich der Netzbetreiber zu entscheiden.
Nur weil deine Leitung es schafft, muss es nicht auch auf den Rest des Ortsnetzes zutreffen.
Also nicht nur deinen Elektriker fragen, sondern auch deinen zuständigen Netzbetreiber.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann lege doch alles zusammen auf einen Netzanschluss.
Muss aber auch mit dem Netzbetreiber abgeklärt werden, ob/wie das möglich ist.
Beide PV Anlagen werden über separate Zähler erfasst und entsprechend vergütet.
Die 2004/2006er bekommen eine neue Vergütung und die 2009er läuft erst mal noch mit der alten Vergütung weiter.

Die 6k5 haben, wie alle MutliPlus-II, einen Zertifizierten NA-Schutz integriert.

Von Victron Seite sind 6 MP-II meines Wissens nach kein Problem, das “Problem” ist die Grenze von 30kVA ab der ein zentraler NA-Schutz gefordert ist.

6x 6k5 wären da, mit den 4,56kVA laut Zertifikat, noch knapp darunter.

Das ist ein 100% Off-Grid Feature.
Mit einem Netzanschluss/ESS also nicht nutzbar.

Hier am Hof steht eine 400 kVA Trafostation nur zur Versorgung von unserm Anwesen.

Von daher sind keine Probleme zu erwarten, sollten die Anlagen auf einen Netzanschluß gelegt werden, wird natürlich der Netztbetreiber eingebunden.