14a Steuerung Multiplus 2

Gerne !

SH interpretiere ich einmal als Schleswig-Holstein und das fossile Erzeuger da in der Minderheit sind, ist wahrscheinlich.

In der Lausitz, dem Rheinischen Revier und anderen Regionen sieht es deutlich anders aus. In NRW wurden im Frühjahr mal locker ca. 1.500 WKA’s aus der Planung genommen.

Und natürlich geht es um Ertragsmaximierung für fossile Erzeuger, gerne über Bande gespielt mittels günstiger Netztarife.

Im Übrigen müssen die Nachlässe (Module 1 -3) auch von Dritten finanziert werden, denn die Kalkulation der Netzbetreiber basiert auf garantierten Margen (seitens der BNetzA). Gibt es jetzt Nachlässe für eine Gruppe, zahlen es andere.

Somit sind dyn/flex Tarife und variable Netzgebühren eine win - Situation für die fossilen Erzeuger und eine lost - Situation für die EE. Einen Glückwunsch für den gesetzten Mindset an das Marketing der fossilen Erzeuger, der mit ihnen verbundenen Netzbetreiber (RWE hält 30% an e.ON/Westnetz) und der BNetzA.

Ich glaube du begrenzt EE zu sehr auf PV und lässt den Einfluss von WKAs zu sehr aussen vor. Es ist nicht so das sich EE Überschuss auf Sonnenstunden beschränkt. Aus Lausitzer Sicht kann ich es bedingt verstehen aber auf das gesamte deutsche/europäische Stromsystem bezogen ist es halt etwas differenzierter. Hier bei uns in SH sind IM Winter!!! oft Nachts die höchsten EE Überschüsse, weil Gewerbe und Industrie einen geringeren Bedarf haben. Und genau zu diesen Zeitpunkten stehen überhaupt noch Netzkapazitäten zur Verfügung. Und natürlich ist es dann richtig diese überhaupt noch verfügbaren Netzkapazitäten über dynamische Stromtarife und variable Netzentgelte zu fördern. Alles andere sind Probleme von nicht regionalen Preisen und einheitlichen Gebotszonen oder auch mangelnden Netzausbau. Nur um mal eines Klarzustellen sowohl VNB als die großen fossilen EVU sind meine liebsten Gegner. Aber du solltest nicht anfangen Ursachen und Auswirkungen zu verwechseln.

Und ja …..Ich spreche und schreibe von Schleswig-Holstein

  • PV Erträge sind über die Tage planbar, Wind ist stochastisch
  • PV kann super dezentral eingesetzt werden, erzeugt, wenn Verbrauch vorhanden ist und stört massiv die fossilen Erzeuger
  • Durch die Dezentralität sind die Netzbetreiber (natürliche) Feinde, obwohl sie eigentlich neutral sein müßten
  • WKA’s sind eher für die Energiekonzerne geeignet, da großes Invest und Energiepotential Hand-in-Hand geht

Das es Nachts geringeren Bedarf war gestern auch so, nur fehlen den fossilen Erzeugern heute die Erträge vom Tag. Daher brauchen sie Auslastung für die Nacht - anderenfalls müßten sie abschalten.

Die Ursache für die aktuellen Versuche der fossilen Branche ihre Profite zu retten ist ein Energiesystem, was zu fossilen System paßt, aber nicht zu 100% EE. Der Umbau zur Unterordnung der fossilen Erzeuger ist erforderlich, aber (verständlicherweise) wollen sie die Trigger / Macht nicht aus der Hand geben. Warum sonst finden die fossilen Energiekonzerne dyn/flex Tarife und variable Netzgebühren so toll ? Bestimmt nicht, weil sie die Nutzung der EE fördern !!

Ich glaube auf soviel Verschwörungstheorie möchte ich wenig antworten. Nur eins……wir haben hier in SH (Schleswig-Holstein) 3900 Windräder…….Im Besitz des VNB ist keines. Im Besitz der großen EVU glaube ich auch keines. Mein Bruder (Landwirt) ist Miteigentümer einer WKA. Genauso wie viele Anwohner hier regional Anteile an WKA Parks haben. Gemeinden und Kommunen profitieren oft im großem Stil. Bei euch hat “Gegenwind” und Co anscheinend gute Arbeit geleistet. In dem Zusammenhang würde ich mir mal mehr Gedanken machen um den Einfluss der fossilen Lobby.

VNB’s dürfen keine Erzeugungseinheiten betreiben (Trennung Erzeugung & Netze, seit 1998: Erzeuger/Kraftwerke → Wettbewerb; Netze → Monopole → BNetzA)

Die BürgerWKA’s, Genossenschaften, Landwirte usw. störten die fossilen Erzeugern massiv, daher hat Peter Altmaier das WKA Ausschreibungsverfahren eingeführt. In der Folge brach auch dieser Bereich ein, zur Freude der fossilen Erzeuger. Und auf See haben RWE, EnBW und andere groß investiert.

Zitat: “… Einfluss der fossilen Lobby.”, gerne: Warum sonst findet die fossilen Lobby dyn/flex Tarife und variable Netzgebühren so toll ? Bestimmt nicht, weil sie die Nutzung der EE fördern !!

PS.: War da nicht etwas angelündigt ? “… meine Preisliste in Verbindung mit Windkraft in SH schicken?”

Welcher VNB und welche fossile Lobby findet dynamische Tarife und Netzentgelte toll​:rofl::rofl::rofl::rofl::rofl::rofl:

So und hier kannst du mir mal erklären was deine Theorien mit fossiler Lobby zu tun haben

Bei Betrachtung der Tabelle fällt auf:

  • Die günstigsten Tarife sind Nachts, da scheint keine Sonne und der Wind schläft idR auch ein. Übrig bleiben aktuell fossile Erzeuger.
  • In den Sommermonaten, mit langen Sonnenstunden ist der Tarif deutlich höher (als Nachts im Winter). D.h. gerade die günstigsten PV Stunden werden NICHT weitergegeben.
  • Wird ein "Standard” Haushaltsverbrauch mit 10 kWh/Tag über die Wintermonate gelegt, zahlt der Haushalt drauf. Falls ein eAuto vorhanden sein sollte und es überwiegend Nachts geladen wird, wird es fossiler Strom sein.
  • Bei Abweichung von einer “Tagesidealstromverbrauchslinie” wird es beim morgendlichen Verbrauchsbreefing des Vortages richtig Ärger geben, nicht lustig!
  • Bei Verpennertankstellen schwankt der Preis mittlerweile bis zu 20zig mal/Tag - keiner behält mehr den Überblick - wollen wir das in der Grundversorgung mit Haushaltsstrom ebenfalls.
  • Ohne ausgefeilte Technik kann kein Haushalt mehr den resultieren Strompreis nachvollziehen - Betrug und Täuschung wird Tür und Tor geöffnet.
  • In Australien gibt es gute Berichte über die Auswirkungen von dyn/flex Tarifen und variablen Netzgebühren:
    • desaströs für die unteren Bevölkerungsgruppen
    • den oberen 10.000 ist es egal, das Portemonnnai gibt es her
    • die “arbeitende Mitte/Leistungsträger” wird abgeschöpft, geschröpft und ausgetrickst - sie können auf Grund ihres “geregelten Tagesablauf” nicht ausweichen und haben im Übrigen gar nicht die Zeit & Kennnisse dazu.

Wenn die Notwendigkeit von dyn/flex Tarifen und variablen Netzbebühren - mit diesen Konsequenzen - Argumentativ den EE zugeschoben wird, dann wird der Energiewende ein Bärendienst erwiesen und die fossilen Erzeuger feixen. Ein Schelm, wer Böses denkt.

Du begehst einen elementaren Fehler. Du setzt irgendwelche Erzeugungskapazitäten in der Lausitz mit Erzeugungskapazitäten in SH oder Deutschland/Europa gleich. Wenn du hier in SH den Leuten erzählst das der Wind Nachts einschläft lachen sie dich aus. Wir haben hier ca 3900 WKas stehen die in den Wintermonaten Nachts!!! den größten Überschuss produzieren. Fossile Energie gibt es (bis auf 2 kleine Ausnahmen) nicht mehr. Hier in SH wird doppelt soviel EE erzeugt als verbraucht. Die gesamte Industrie von HH (ach nee muss ja Hamburg schreiben) können wir summerisch mehr als mitverfolgen. In meiner Region erzeugen wir 400% des Eigenbedarfs. Hier geht es schon lange nicht mehr um EE oder Fossil. Hier geht es einzig und allein um freie Netzkapazitäten und genau diese sind nur noch Nachts gegeben. Deshalb sind die Netzgebühren der völlig richtige Ansatz und hat so über über überhaupt nichts mit fossiler Energie zu tun.

Anschließend noch ein paar Zahlen dazu:

Entschuldige bitte, ich vergaß zu akzeptieren, das SH der Nabel der Welt ist - mit einem Flächenanteil von 4,42 % an DE (entspricht ca. Osttimor Liste der deutschen Bundesländer nach Fläche – Wikipedia) :face_with_hand_over_mouth:.

Und die Verfügbarkeit von Netzkapazitäten unterscheiden sich durchaus nach Netzebene: Knappheit auf Transportebene versus Verfügbarkeit auf Verteilnetzebene !

Die Diskussion wäre unter einem anderen Titel sicherlich sehr spannend zu verfolgen und interessiert mich tatsächlich. Vielleicht lässt sich ja ein Konsens finden, dass die Flexibilisierung des Strommarktes mit samt echter/tatsächliche Preise eine gute Sache ist?

Vor diesem Hintergrund würde ich gerne zu dem Thema zurückkommen, ob Victron es noch vor dem Winter schafft, die dynamischen Netzentgelte in die Rechnung des DESS einfließen zu lassen.

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Genau aus dem Grund gelten die verbilligten Netzentgelte ja auch regional. Das ist Sinn und Zweck von dem Modell 3. Jeder Nabel das für ihn passende Modell. Nur um das nochmal klar zustellen, die SH-Netz ist mein liebster Feind. Ich hatte schon mehr als eine juristische Fede mit denen……aber das Modell 3 und das Preisblatt passt sehr gut zu den Netzauslastungen hier. Das es mir persönlich auch gut gefällt ist eine völlig andere Diskussion. Um ein ganz praktisches Beispiel zu nehmen. Wir haben hier im Herbst/Winter bei einer frischen Brise über Nord und Ostsee Nachts soviel Strom der nicht abtransportiert werden kann. Der Bedarf für Industrie und Handel geht Nachts zurück. Zwangsweise wird WKA abgeregelt. Ein regionales Preissignal über unterschiedliche Strompreiszonen ist nicht gewollt. Da sind die verbilligten Netzentgelte doch der perfekte Ansatz. Ich persönlich habe hier mit Mieter und Kinder 3 elektrische Pendlerfahrzeuge stehen, einen 100 kwh Heimspeicher und eine Wärmepumpe in Verbindung mit 2000-3000 l Pufferspeicher. Was glaubst du was passiert aufgrund von Model 3? Richtig…….Der Hausanschluss wird bis zum Maximum belastet, mit Windstrom der alternativ abgeregelt werden würde. Tagsüber passiert das Gegenteil, Industrie und Handel fahren hoch, der Windstrom und der wenige PV Strom wird zum großen Teil regional verbraucht. Ich habe kein Verbrauch und wegen mir und meinen BEV braucht kein fossiles Kraftwerk hochgefahren werden. Leider auch keine Braunkohle aus deiner Region

Genau das würde mich auch brennend interessieren, weil ansonsten kommt für mich irgendwann der Zeitpunkt mich nach einer alternativen Steuermöglichkeit umzuschauen

Als Abschluß von meiner Seite die Darstellung von 2 variablen Netztarifen (Westnetz & Avacon - beides e.ON Töchter):

Beiden gemein ist, das bei Dauernutzung z.B. mittels LWWP von 1kW/h (24 kWh/Tag) Ersparnisse möglich sind, aber so war das variable Netzentgelt doch nicht gedacht, oder ? Erinnert mich an die 7.000 Stundenregel (§19 StromNEV) - auch aus der Zeit gefallen, aber tolles Subventionsgeschenk an Großverbraucher.

Auch beiden gemein ist die minimale Ersparnis für einen StandardLastgangHaushalt (SLP) - daher meine vorherige “Formulierung” zum Energieverbrauchsbreefing zum Frühstück, bei Abweichungen zur (geplanten) Ideallinie am Vortrag.

Grundsätzlich muß sich das Netzentgeldregime bei 100% EE (SH :+1: ) gegenüber fossillastigen Erzeugungsregionen (Rest DE) bedeutend ändern. In der aktuellen Übergangszeit, ist es aber so, daß die fossilen Kräfte natürlich weiterhin auf ihre Bedürfnisse optimieren - daran krankt die Systematik und die BNetzA müßte deutlich stärker die fossilen Erzeuger in die Schranken weisen, z.B. mit 2 bis 5 Strompreiszonen in DE.

So letzte Äußerung zu dem Thema. Die Preistafeln müssen von der BNA genehmigt werden…..jährlich. Vieleicht muss man bei einigen Tarifen den VNB noch mehr auf die Finger klopfen, wenn sie den beabsichtigten Steuerungsmechanismus nicht sinngemäß umsetzen. Da das jetzt aber die erste Einführung ist, sollte man das mal als Testbetrieb durchgehen lassen. Wie erwähnt hat mein VNB das durchaus positiv umgesetzt. Wie man aber vom eigentlichen Gedanken des Model 3 auf ein Hilfsmittel der fossilen Lobby kommen kann, erschließt sich mir nicht wirklich. Wobei ich eine LLWP im Dauerbetrieb für ein schlechtes Beispiel halte. Ich hätte diese LLWP ganz einfach größer dimensioniert und zu Zeiten von hohen Netzkosten in der Leistung reduziert bzw pausiert und genau dann wäre das Beispiel um einiges positiver. Und genau dieser Effekt ist ja gewünscht. Andere Beispiele BEV oder Heimspeicher haben da einen völlig anderen Effekt und sind ja das Hauptanliegen um überhaupt in dieses 14a Projekt zu kommen. Also ist die ganze Diskussion um 1kwh Verbräuche völlig sekundär. Ansonsten natürlich Zustimmung was den Umgang mit der Fossilen Lobby angeht.

Wie erwähnt……meine letzte Äußerung zu diesem Bezug