Verbrauch Ladestrom in Winterpause berechnen/messen

Hallo liebe Sonnenanbeter,

hat sich von euch schon mal jemand dem Thema Verbrauch [in kWh] für die Ladungserhaltung hingegeben?
Gibt es eine Chance auf eine möglichst elegante Art, z.B. über NodeRed o.ä. den Verbrauch des Ladungserhaltungsbetriebs für Akkus zu bestimmen, hat jemand eine Faustformel o.ä.?

Mit kam die Frage im Rahmen der Aufstockung meines PV-Akkus am Multiplus II GX. Es stellt sich für mich die Frage, bis zu welchem Speichervolumen eine Akkuerweiterung überhaupt noch sinnvoll erscheint. Es wäre ja sinnfrei, wenn der Solarertrag vom Sommer dann im Winter wieder in die Ladungserhaltung gesteckt wird.

Im Voraus schon mal vielen Dank für eure Tipps!

Andy


Anlage:
Hoymiles HM600, 600 W südwest Ausrichtung bei ca. 30° Kollektorneigung
Hoymiles HMS1600 4T, 1200 W ost-west Ausrichtung bei ca. 15° Kollektorneigung
Akku Pylontech us2000c (2,4kWh, 48V)

hallo,
das laesst sich leider nicht so einfach ermitteln. am besten geht es, wenn man ein bmv oder einen smartshunt am akku hat und der schon ueber eine laengere zeit die lade- und entladeenergie des akkus gemessen hat. dann kannst du den wirkungsgrad des akkus ausrechnen und je niedriger der ist, desto hoeher ist die energiemenge, die du fuer die ladungserhaltung brauchst. natuerlich geht auch ein teil der energie beim laden und entladen verloren.

wenn du es ganz genau wissen willst, musst du den akku an ein ladegeraet oder netzteil haengen, das den akku auf einer spannung von 3,3V pro zelle haelt und messen wie hoch der strom noch ist, wenn er sich nicht mehr aendert. das waere die sicherste und einfachste methode.

alles andere geht nur naeherungsweise oder man braucht ueber laengere zeit messwerte und genaue angaben zum soc!

also meine 14 us2000c brauchen ca. 45 Ah pro tag, also 2-2,5 kWh pro tag! das ist auch einer der gruende, warum ich das system nicht mit weiteren dieser akkus erweitert habe.
der eigenbedarf der akkus liegt also bei ca. 2A und das ist auch der grund, weshalb ich im ersten winter den akku aus dem netz nachladen musste! inzwischen haengt so viel pv am system, dass das kein problem mehr ist!

du kannst aber auch den multi auf charge-only stellen, so dass der die spannung konstant haelt und sehen, was dann noch an strom fliesst. allerdings kann es sein, dass dein bms keine so genaue strommessung hat.

da du aber auch us2000c hast, teil einfach meinen wert durch 14! die angabe habe ich von meinem lieferanten!

tschuess

Sowas kann nicht passieren. Der Akku ist nicht dazu da, Stromerträge aus dem Sommer in den Winter zu retten.

Die Selbstentladung von LFP Akkus ist minimal und kann bei unseren Anwendungen komplett ignoriert werden, und zwar sogar inkl des Stromverbrauchs des BMS. Relevanter ist da schon der Eigenverbrauch eines Victron Systems, aber selbst mit einer relativ kleinen PV-Anlage kriegst Du auch an einem schlechten Tag mehr, als das System an diesem Tag selbst verbraucht. Das BMS (oder, bei entsprechenden Einstellungen das Victron System schon vorher) schaltet die Entladung aus dem Akku ab, so dass dann wirklich nur noch Selbstentladung und BMS zum Tragen kommen.

Die Speichererweiterung wäre in Deinem Fall vermutlich schon deshalb sinnvoll, weil Dein Akku nach meiner Kenntnis eine maximale Ladung/Entladung von 0,5 C zulässt. und das ist bei 2,4 kWh Kapazität wirklich extrem wenig, nämlich 1,2 kW Lade-/Entladeleistung. Selbst der kleinste Multiplus 2 3000 holt aber schon ca 1,8 kW Ladeleistung aus Deinen 2,2 kW PV-Invertern.

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Ich bin auch Toms Meinung. Ein 2000 ist eh schon zu wenig. Wenn dein us2000 noch nicht allzu alt ist erweitere lieber jetzt.
Unterstützung würde deinem jetzigen us2000 vermutlich gut tun und du hast evtl. länger Freude an den Batterien.
Wenn du Schwierigkeiten hattest dich zu entscheiden, hast du jetzt noch Argumente.

Danke für die schnellen Antworten!

@dennibu; @TomBerger
Wo seht ihr hinsichtlich Batteriekapazität eine sinnvolle und oder eine noch vertretbare Grenze der Erweiterung?

Übrigens, die aktuell eingesetzte Batterie hat ca. 2 bis 2,5 Jahre auch dem Buckel.

Viele Grüße

Andy

Da bin ich überfragt. Erste Grundlage müsste die Ermittlung Deines Tagesverbrauchs sein, und weil man den LFP-Akku nicht ganz tief entladen sollte, würde ich hier großzügig von mindestens der doppelten Akku-Kapazität des Tagesverbrauchs ausgehen. Aber dann musst Du den Akku ja auch irgendwie hin und wieder mal voll kriegen, deshalb sollte auch die PV-Leistung relevant sein. Aber PV-Leistung kostet heute nix mehr, also kannst Du da auch großzügig sein. ich habe gerade erst 4 Module á 540 Wp dazu gekauft, zum Stückpreis von 49 €. Da ist dann auch eine sinnvolle Frage, wie viel Autarkiegrad willst Du im Winter erreichen, und lohnt sich das dann über die hohe Netzeinspeisungsvergütung über den Sommer?

Bei mir war die Entscheidungsgrundlage aber eine andere. Ich wollte eigentlich nur einen Akku mit ca 8 bis 10 kWh Kapazität haben, und ich wollte den selbst bauen. Aber so kleine Zellen sind relativ teuer gegenüber den heute als Standard gehandelten 280 Ah Zellen. Also hab’ ich mir einen Akku mit 280 Ah bzw 15 kWh Kapazität gebaut. Das ist bei meinem Tagesverbrauch im Sommer von 5 bis 7 kWh eine sehr gut nutzbare Größe, und ich komme jetzt Anfang März schon auf nahezu 100% Deckungsgrad inkl Wärmepumpenheizung. Hier die Werte von gestern:
Solarertrag:
Solarertrag-030325
Verbrauch:
Verbrauch-030325
Der Netzbezug von 0,5 kWh beruht dabei ausschließlich auf Warmwasser via Duchlauferhitzer.

Nachtrag: Ach, ich vergaß zu erwähnen, dass ich die neuen Module noch nicht installiert habe. Der Ertrag von gestern stammt also aus den bisher verbauten 3,2 kWp.

hallo,
freut mich, dass deine pv und dein akku gross genug ist. ich musste schon anfangen, einen meiner ersten akkus zu ersetzen. da habe ich dann aus 2 akkus einen zusammengeschraubt, weil zuviele zellen defekt waren! das waren damals 3 x 750 Ah 24V staplerakkus und ein austausch der defekten zellen gegen neue ist uninteressant.

was ich aktuell an akkukapazitaet habe, kann ich nicht genau sagen. die ist auf mehrere system verteilt und noch nicht alles voll nutzbat zusammengeschaltet. aber das steht dieses jahr.

der 48V akku besteht aus 14 us2000c und 2 x eve lf280k 15s, da kommt dieses jahr noch ein akkupack dazu. ueber winter war mir zu kalt im keller.

im 36V-system sind 2 x je 24 lf280k verbaut, die das 24V-system mit bis zu 100A unterstuetzen koennen.

da ich einmal geplant hatte, mir einen wasserstoffspeicher zuzulegen, war leider zu teuer, habe ich dann die planung geaendert auf moeglichst viel pv installieren. inzwischen sind es definitv ueber 70 kWp, allerdings in alle moeglichen himmelsrichtungen und lagen. reicht fuer den winter trotzdem noch nicht, aber wenn wirklich mal den ganzen tag die sonne schein, dann reicht es immerhin fast! schade, ich haette gerne mehr von den wintern, wie vor vielen jahren: den ganzen winter ueber strahlend blauer himmel. tolles wetter fuer die pv im winter.

nachdem ich dann auch noch splitklimaanlagen einbauen lies, weil das gas zu teuer wurde, habe ich bemerkt, dass ich jetzt, bis auf 3-4 monate im jahr, auch noch komplett mit der pv heizen kann. seitdem liegt die gasrechnung bei ganz genau 0 euro!

allerdings mit heizung brauche ich dann auch mal ueber 80 kWh wenn es im winter richtig kalt ist! und im besten fall muessen da auch mal 50-70% ueber den akku, wenn es das wetter zulaesst. beim aktuellen wetter faengt mein system aber spaetestens um 12 uhr an die pv abzuregeln. und einspeisen geht noch nicht, da noch nicht genehmigt!

wieviel akku-kapazitaet du genau brauchst, haengt also davon ab, wie lange dein akku deinen bedarf auch ohne pv abdecken muss, wie viele truebe tage du ueberbruecken moechtest und wie hoch dein durchschnittsverbrauch am tag ist. und natuerlich sollte es im sommer problemlos moeglich sein, den akku in 1-2 tagen wieder zu 100% aufzuladen. sonst bringt ein besonders grosser akku auch nicht mehr so viel.

ich wollte urspruenglich enien waermespeicher einbauen. aber den musste ich auch streichen: zu klein, weil ich einen grossen nicht in den keller bekomme, mit waermepumpe eine zu geringe temperaturdifferenz und zu teuer. damit stand dann fest, dass mein 48V-akku um 560 Ah erweitert wird. der braucht weniger platz und speichert ein vielfaches an energie. auch mehr als ein phase-changer-waermespeicher! und das dann noch multipiziert mit dem wirkungsgrad einer splitklimaanlage oder waermepumpe!

also wie du siehst, auch eigentlich unwirtschaftliche entscheidungen, koennen sich am ende noch so richtig auszahlen!

mein system spart mir im jahr ueber 5000 euro energiekosten und kuehlen kann ich im sommer auch bis runter auf 16 grad, soweit die klimegeraete reichen, ohne dass ich dafuer auch nur fuer einen cent strom kaufen muss. allerdings gibt es auch im sommer immer mal tage, an denen die power nicht reicht. solange es bei einem tag bleibt, ist das kein problem, da ich eine schlechtwetter pv-anlage habe, aber mehr als 2 tage truebes wetter und ich muss eventuell was dazukaufen!

na dann mal viel spass beim planen. ich habe einfach fast jedes jahr was dazugebaut. auf der bank gabs sowieso keine zinsen fuer das geld! und sonderangebote sollte man ja mitnehmen, wenn man was damit anfangen kann.

tschuess

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Der Speicher sollte im Sommer über die Nacht gut halten, aber Tagsüber auch gut voll gehen.

Wie heizt Du denn in den 3 bis 4 Monaten, an denen Du nicht komplett mit PV-Strom heizen kannst? Gasverbrauch = 0 klingt da etwas unwahrscheinlich.

Und was für ein riesiges Schloss bewohnst Du denn, dass Deine Split-Klimas an kalten Tagen über 80 kW ziehen? Nehmen wir an den kältesten Tagen einen COP von 3 an, dann sind das 240 kW Heizlast. Mein Häuschen hat eine errechnete Heizlast von 3,6 kW, und diese Norm-Heizlast ist schon mindestens 20% zu hoch angesetzt. Deine reale Heizlast liegt über 22 mal höher, wäre bei gleichem Dämmstandard wie mein Häuschen also angemessen für ein Schloss mit 1.333 m² beheizter Wohnfläche. Bewohnst Du vielleicht die Niemeyer-Station in der Antarktis?

Ich beheize mein 60 m² kleines Häuschen auch mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe. Es ist eine Panasonic Etherea mit 3,4 kW Nennheizleistung, SCOP 5,2, Kaufpreis vor anderthalb Jahren 1.086 €, Einbau 600 €. Strombedarf im Winter 2023/24 war insgesamt 480 kWh, und im aktuellen Winter wird das wieder ganz ähnlich.

Im Normalfall läuft meine LLWP mit der niedrigsten Stromaufnahme, die sie hinkriegt: 350 W. Und an nicht ganz so kalten Tagen taktet sie dann sogar ziemlich viel. Nur an den allerkältesten Tagen zieht sie nach der Nachtabsenkung auf ca 17°C für eine halbe Stunde mal um die 1.000 W, bis der Raum wieder auf 21° aufgeheizt ist.

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@adx00356
Bei 1800 WP würde ich zu dem US2000 ein US5000 dazu nehmen.

Jedes BMS benötigt Strom, daher einzelne Module so groß wie möglich.

Meine Gedanken dahinter:

Meine 8kWp-Anlage hat heute 25kWh Ertrag geerntet. Dabei fehlt 30-40% des möglichen Ertrags aufgrund Verschattung durch Bäume von 11:30-13:00 und ab 15:30. Die Anlage steht in Hamburg, also niedriger Sonnenstand. Die meisten Panel haben eine Süd-Ausrichtung bei 42 Grad Neigung.

Kurz: Du müsstest rund 4x Wp bzw. bei Dir 7 kWh/Tag ernten können.

Wenn min SOC auf 30% eingestellt ist, könntest Du die Batterie ggf. nach Abzug Direktverbrauch an einem sonnigen Tag voll laden.

Anbei die Verteilung des Verbrauchs von heute:
Grob jeweils die Hälfte Direktverbrauch Solar und die Hälfte aus Batterie. Um nicht so sonnige Tage abzufedern würde ich 4x Nachtverbrauch oder 2x Tagesverbrauch oder halt 4x kWp ansetzen.

Wahrscheinlich wird Dein System effizienter, wen. Du einen HM durch einen MPPT zum Batterie-Laden ersetzt. Da hast Du die rund 20% Wandlungsverluste im MP2 nicht.

hallo,
das haus ist zum teil schon ueber 120 jahre alt und als die gasheizung noch in betrieb war, habe ich einen bedarf von spitze 300 kWh gas am tag festgestellt, im dezember!

abgesehen davon, dass ich einige pcs dauerhaft laufen habe, da kommen auch schon ueber 45 kWh pv-energie zusammen. beim heizen mit den klimaanlagen duerte das maximum bei 30-40 kWh strom am tag liegen. allerdings muss ich einen kellerraum, wegen des luftentfeuchters, mit einem heizluefter heizen. da kommen dann an sehr kalten tagen auch schon mal 6-7 kWh zusammen. aber eine splitklimaanlage wuerde sich da auch nicht rechnen. normalerweise sind das weniger als 4 kWh und die braucht auch schon der luftentfeuchter!

eine waermepumpe habe ich leider noch nicht, aber die steht dieses jahr auf dem wunschzettel. dann kann die die aufgabe des heizluefters und von 2 klimaanlagen im winter uebernehmen.

eine vorlauftemperatur von 20-30 grad sollte eigentlich ausreichen, dafuer zu sorgen, dass ich mindestens 15-16 grad in den raeumen habe, die nicht so stark abkuehlen sollen. ansonsten hatte ich dieses jahr im keller sogar weniger als 10 grad.

aktuell schaffe ich es, um die 130 kWh am tag zu verbraten, weil ich tagsueber vorzugsweise mit dem eheizkessel und heizlueftern heize. ich schaetze mal, dass ich aktuell auch mehr als 160 kWh verbraten koennte. dazu muesste ich aber noch ein paar heizluefter/heizgeraete mit shellys anschliessen.

aber solange es soviel sonne gibt, wie jetzt, verschiebt sich die heizaufgabe immer mehr von den klimageraeten zur elektrischen heizung und es wird auch, im gesamten, wieder waermer im haus. dauert eben seine zeit, wenn alles kalt ist.

inzwischen weiss ich auch, dass mir eine 9 kW waermepumpe problemlos ausreicht. mehr hat mein eheizkessel auch nicht und der schafft es problemlos, im laufe des tages, den heizungskreislauf auf knapp 50 grad aufzuheizen und ich koennte die maximaltemperatur noch hoeher einstellen.

insgesamt muss ich nur 3-4 monate strom dazu kaufen. das waren letztes jahr um die 3700 kWh. frueher waren es auch schon mal mehr als 16000 kWh strom und 14000 kWh gas bevor ich die pv hatte!

abgesehen davon, die heizlast ist ja auch von der aussentemperatur abhaengig und ich weiss jetzt nicht, fuer welche temperatur die normheizlast berechnet wird. was die ganzen energieausweise angeht, die sind sowieso nicht das papier wert, auf dem sie gedruckt sind!

aber ein oder zwei splitklima-anlagen werde ich wohl noch einbauen. inzwischen gibt es ja auch welche, die man selbst einbauen kann. deshalb wird es auch eine monoblock-waermepumpe werden. ich muss im moment eben etwas sparen. da sind 20000 euro fuer eine waermepumpe incl. einbau auch nicht drin.

ich habe uebrigends ein schoenes video bei youtube gefunden:

tschuess

Dieter, Deine Zahlen passen ganz und gar nicht zusammen. Du kannst aus einem 9-kW Heizkessel keine 300 kW Wärme pro Tag ziehen, und Du kannst Split-Klimas, die diesen 9-kW-Heizkessel ersetzen, auch nicht auf eine Netzlast von 80 kW bringen.

Ja, aber die Außentemperatur beträgt in Deutschland keine -50°C. Die mittlere Temperatur in Deutschland beträgt im Januar und Februar +1°C. Wusstest Du, dass in Skandinavien Split-Klimas die mit Abstand häufigste Heizungsart sind? Wenn’s bei denen reicht, dann bei uns allemal.

Und es gibt eine vorgeschriebene Heizlastberechnung, die Dein Heizungsbauer bzw Energieberater durchführen muss, um die Größe der Heizungsanlage bestimmen zu können, die in Dein Haus eingebaut werden soll. Diese Heizlastberechnung beruht auf regional unterschiedlich festgelegten Mindesttemperaturen, für die die Heizung ausgelegt werden muss, bei mir beispielsweise -12°C. In diese Berechnung fließen aber keine internen Gewinne ein (aller Stromverbrauch im Haus wird zu Wärme, jede Person liefert 100 W Wärme) und auch keine solaren Gewinne durch die Fenster (bei mir kommt so viel Wärme durch meine SO- und SW-Panoramafenster, dass ich bei Sonnenschein tagsüber nicht heizen muss). Das führt dazu, dass Heizungsanlagen in Deutschland in aller Regel deutlich überdimensioniert sind, zumal die Heizungsmafia auf die ohnehin schon überhöhten Heizlastberechnungen dem Kunden nochmals einen ordentlichen Sicherheitszuschlag verkaufen will. Die meisten fossilen Heizungen sind deshalb locker um 50% überdimensioniert, und können deshalb auch problemlos durch Niedertemperatur-Wärmepumpenheizungen ersetzt werden.

hallo,
meine zahlen passen schon zusammen, nur stammen sie nicht von den gleichen geraeten. die 300 kWh/tag habe ich mit der gasheizung erreicht und der heizkessel hat 24 kW! da sind 300 kWh/tag absolut kein problem.

ausserdem ist der energiebedarf ja auch davon abhaengig, welchen anteil die klimaanlagen liefern und welchen anteil der eheizkessel uebernimmt, der nur mit pv-ueberschuss betrieben wird.

wenn du bei -12 grad aussentemperatur 3,6 kW heizleistung brauchst, sind das auch 86 kWh/tag, also wohl ca. 20-25% dessen, was ich bei solchen temperaturen mit der gasheizung benoetigen duerfte. aber ich habe 2 etagen und auch normalerweise geheizte raeume im keller und bei zu niedrigen ausstemperaturen, auch das schlafzimmer unter dach. aktuell werden aber nur 20-30% des hause beheizt und nur 3 raeume auf ueber 22 grad und 2 raeume auf 16-17 grad.

mit dem eheizkessel koennte ich etwas mehr als 200 kWh am tag verheizen, und auch noch problemlos ca. 140 kWh oder mehr mit heizlueftern oder infrarot-heizungen. aber das koennte ja keiner mehr bezahlen, deshalb wird normalerweise auch nur soviel geheizt, wie noetig und das vozugsweise mit 3 split-klimaanlagen, ausser es gibt soviel sonne, dass ich den strom nicht mehr alle verbrauchen kann, dann wird vozugsweise elektrisch geheizt und das soviel wie moeglich, damit ich nachts moeglichst wenig heizen muss.

obwohl aktuell fehlen in meinem akku dann maximal 30-40% am naechsten morgen. deshalb liebe ich es ja auch so sehr, wenn mehr sonne scheint, als ich brauche, um mich zu 100% selbst zu versorgen. das ist normalerweise spaetestens ab marz bis irgendwann september/oktober der fall. dann sinkt der grad der selbstversorgung. aber selbst 50-60 kW mitten im winter sind bei einem wolkenlosen tag inzwischen problemlos moeglich.

und ich rechne prinzipiell so, dass der komplette stromverbrauch, also netz plus pv dc seitig, mit heizt.

das mit skandinavien ist mir bekannt. allerdings haben die andere anlagen als bei uns, da die auch niedrigere aussentemperaturen haben. man kann immer mit klimaanlagen/waermepumpen heizen, auch bei -50 grad aussentemperatur, die geraete muessen nur dafuer ausgelegt sein! und natuerlich steigt der strombedarf mit der temperaturdifferenz!

tschuess

Im Beitrag vorher hast Du geschrieben, dass Dein Gasheizkessel auch nicht mehr hat als 9 kW. Was jetzt? 9 kW oder 24 kW?

Und nein: die Skandinavier haben keine anderen Split-Klimas als wir. Wirklich nicht. Schon vor 20 Jahren hat ein schwedisches Normungsinstitut die diversen, damals verbauten Split-Klimas verglichen, und das waren die genau gleichen wie die, die hier bei uns ver- und gekauft wurden. Die kamen damals in Skandinavien übrigens schon auf mittlere JAZen von 3 bis 3,5.

Es gibt allerdings unterschiedlich gute Geräte. Die “Panasonic Nordic Heat Charge” ist mit einem SCOP von 6,2 (in Mitteleuropa!) die derzeit wohl effektivste Wärmepumpe überhaupt, und das, obwohl sie als Luft-Luft-Wärmepumpe theoretisch etwas schlechter sein müsste als wassergeführte WPs. Und diese heizt bis Außentemperaturen von -35°C. Kannst Du hier kaufen. Bei -50°C Außentemperatur kann keine auf dem Markt käuflich erwerbbare Wärmepumpe noch heizen, weil das die eingesetzten Kältemittel nicht hergeben. Deren Siedepunkt muss ja ganz deutlich unter der Außentemperatur liegen, damit die Wärme aus der kalten Außenluft auf das Kältemittel übergehen kann. Propan hat einen Siedepiunkt von -41°, das noch zugelassene übliche Kältemittel R32 kommt auf -49°. Da ist bei -50°C also keine Wärme mehr gewinnbar.

Und banalerweise steigt der Strombedarf mit sinkendem COP, und der COP sinkt mit der höher werdenden Differenz zwischen Zieltemperatur (Innen) und Außentemperatur.

Und bei -12°C Außentemperatur verbrauche ich auch keine 3,6 kW. Das ist die nach Norm (und damit gesetzlich vorgeschriebene) ERRECHNETE Heizlast. Diese Berechnung führt zu deutlich überhöhter Heizlast, weil viele Einflüsse absichtlich nicht gegengerechnet werden. Hab’ ich alles schon geschrieben.

-12°C Außentemperatur hatte ich in den letzten beiden Wintern auch noch nicht. Es gab in einer einzigen Nacht dieses Winters mal -11°, aber die natürlich auch nur für 1 oder 2 Stunden so gegen 5 oder 6 Uhr früh. Und nachts heize ich sowieso nicht.
Meine tatsächliche Heizlast ist schwer zu ermitteln, weil eine Luft-Luft-WP keinen COP und keine JAZ ausgibt. Wenn ich von den Angaben des SCOP von 5,2 ausgehe, dann liegt meine mittlere Heizlast im Dezember (Stromverbrauch der WP 111 kWh → Wärmeertrag 577 kWh) bei 0,78 kW. Aber nachts ist die Heizung aus, und wenn ich dann nur die ca 15 Stunden tägliche Laufzeit ansetze, kommt da auch nur eine Heizlast von 1,24 kW raus. Wenn ich am kältesten Tag aber einen COP von nur 3 ansetze, dann dürfte die Heizlast dann bei ca 2,5 kW liegen.

Was Du bisher nicht mitgeteilt hast, ist Deine beheizte Wohnfläche. Vermutlich wäre es bei Dir sehr viel effektiver gewesen, erst mal in die Dämmung Deines Hauses zu investieren, anstatt in Wärmepumpen und PV.

hallo,
ich habe nie irgendwo geschrieben, welche leistung mein gasheizkessel hat. warum auch, er ist ja ausser betrieb, aber da du nachgefragt hast, habe ich dir diese angabe geliefert.

die meisten bei uns verkauften splitklima-anlagen gehen nur bis -20 grad und ich denke, in norwegen ist es im winter kaelter. also muessen die ein anderes kaeltemittel haben.

was die investitionen angeht, da stand pv ganz oben, weil ich eben sehr viel strom verbrauche und eigentlich das ganze jahr ueber zu 100% autark sein wollte. wasserstoffspeicher war aber zu teuer, pv-module wurden immer guenstiger und wegen des gas-preises und der hitze im sommer, habe ich 3 panasonic-split-klima-anlagen einbauen lassen. allerdings haette ich oben auch das 5 kW-modell nehmen sollen, anstatt der 3,5 kW-modells. aber das hatte bisher auch keine probleme, die etage soweit zu heizen, wie ich es brauchte. aktuell beheize ich max. 60-80 m² und seitdem es genug pv-leistung gibt, auch den flur, weil ich die kuechentuer wieder dauerhaft auf habe.

was die dammung angeht, die haupt-waende sind zwischen 50 und 70 cm dick und das haus einfach einpacken geht auch nicht so einfach, weder von aussen, noch von innen. aber die zimmer, die ich heizen muss, haben meistens nur auf einer seite eine aussenwand und mein buero ist sehr gut isoliert, da es erst spaeter ausgebaut wurde, das gleiche gilt fuer mein schlafzimmer. da macht nur das dachfenster probleme, deshalb bekommt es im winter eine abdeckung aus styropor, zusaetzlich zum rolladen. auch die tuer zum balkon und das badezimmerfenster bekommen eine zusaetzliche, mindetens 15 cm dicke schaumstoffisolierung. auch das fenster in der haustuer wird zusaetzlich isoliert. immerhin habe ich inzwischen eine waermebildkamera und kann sehen, wo die waerme verloren geht oder die kaelte reinkommt!

tschuess

Das hier hast Du geschrieben: “inzwischen weiss ich auch, dass mir eine 9 kW waermepumpe problemlos ausreicht. mehr hat mein eheizkessel auch nicht”

Nein, im größten Teil Norwegens gehen die Temperaturen Dank Golfstrom nie unter -20°, und in Schweden wg der dämpfenden Wirkung der Ostsee auch nicht. Und für die ganz kalten Regionen taugt dann eben ein Gerät wie die genannte Panasonic Nordic.

Wie gesagt: -50°C geht grundsätzlich nicht mit handelsüblichen Split-Klimas, denn die Siedetemperaturen der Kältemittel liegen schon darüber. Da bräuchte man völlig andere Kältemittel, und für diese völlig andere Wärmepumpen mit völlig anderen Kompressoren, Dichtungen uswusf…

hallo,
da steht eheizkessel, also die elektrheizung, nicht die erdgasheizung.

und dass mir eine 9 kW waermepumpe ausreicht, haengt auch damit zusammen, dass ich aktuell eine 3,5 und eine 5 kW splitklimaanlage zum heizen benutze. zu den 9 kW kommen also nochmal 8,5 kW dazu. wobei die 3. anlage nur heizen muss, wenn die temperaturen unter 10 grad runtergehen, weil die im schlafzimmer ist. die brauche ich hauptsaechlich im sommer zum kuehlen.

auch die 5 kW anlage muss nur tagsueber heizen und das auch nur bei entsprechend tiefen aussentemperaturen. immerhin verheize ich im buero auch noch mindestens 1 kWh 24h am tag.

also was die min/max und durchschnittstemperaturen in norwegen/schweden angeht, da hab ich keine ahnung, das muesste ich erst mal recherchieren.

dass ich es noch erlebe, dass die wasserstoffspeicher-systeme so guenstig werden, dass ich mir eines kaufen kann, steht allerdings noch in den sternen. wenn ich das system so auslege, dass es auch nachts wasserstoff ueber den akku herstellt, reicht auch ein kleinerer elektrolyseur, ansonsten muesste der spitze mindestens 20 kW verarbeiten koennen und die lebensdauer der komponenten spielt ja auch noch eine rolle.

aber bei den aktuellen preisen und meinem verbrauch im winter, muesste der mindestens 50 jahre wartungsfrei laufen, sonst ist es billiger, im winter den strom zu kaufen!

tschuess

Siehst Du, sowas kommt von Deiner unkonventionellen Schreibweise. Die deutsche Schriftsprache jat sich aus guten Gründen so entwickelt, dass es Groß- und Kleinschreibung gibt, und dass man mindestens Elektro-Heizkessel schreibt, wenn man einen Elektro-Heizkessel meint.

Ja, Du hast sehr viel weniger Aufwand mit Deiner Art zu schreiben. Aber Du schreibst doch nicht, damit Du bequem schreiben kannst, sondern damit Du gut verständlich gelesen werden kannst. Oder?

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hallo,
man sagt doch auch e-auto anstatt elektro-auto! es sollte also klar sein, dass das e beim eheizkessel fuer elektro steht. abgesehen davon, einen gas-heizkessel kann man nicht mit pv-ueberschuss betreiben.

tschuess

Ja, aber Du nennst es ja gar nicht e-auto, sondern eauto. Und das erkenne ich ganz klar als Tippfehler.

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