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herbert-123 asked

(Batrium) BMS in Victron ESS mit Einspeisung überhaupt möglich?

Hallo zusammen,

Kurzinfos zur Anlage

1x Multiplus II 5kW mit Cerbo

1x 280Ah DIY Battery Pack

1x Batrium BMS mit Watchmon Core und K9 angeschlossen über CAN an den BMS Port des Cerbo

1x 10KWp DC gekoppelte PV Anlage

Konfiguriert ist das ganze als netzparalleles ESS System das auch einspeisen soll.

Für meine Frage ist der Hersteller des BMS meinem Verständnis nach aber nicht relevant - Frage trifft auf alle Systeme zu die per BMS Kabel an den Cerbo angeschlossen sind.

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Die Analge ist neu und heute wurde das erste mal auf 100% geladen. Im BMS habe ich eingestellt, das der Ladestrom ab 85% SOC begrenzt werden soll. Im Cerbo ist DVCC konfiguriert und das Batrium taucht dort auf und der SOC, sowie die Grenzwerte für den Ladestrom werden auch korrekt übermittelt und angezeigt. Wie gewünscht hat das BMS bei 85% auch den maximalen Ladestrom (CCL Wert im Cerbo) auf 40A begrenzt, allerdings hat die PV Anlage unvermindert mit 90A in die Batterie geblasen. Den Ladestrom konnte ich dann nur begrenzen, indem ich die maximale Ladespannung runtergedreht habe (auf 54,4V). Die Spannung war der einzige Wert auf den das System reagiert hat. Auf der Suche nach der Ursache bin ich auf diese Beschreibung im DVCC bzw. ESS Manual vom Victron gestoßen:

grafik

https://www.victronenergy.com/media/pg/Energy_Storage_System/de/configuration.html

grafik

Diese Einstellung habe ich natürlich aktiviert, da ich ja auch einspeisen möchte. Der Text beschreibt auch exakt wie sich das System verhalten hat. Jetzt zu meinen zwei Fragen:

  1. Kann man in DC gekoppelten Victron Systemen gar nicht einspeisen und gleichzeitig dem BMS die Hoheit über die Ladesteuerung übergeben? Geht Einspeisung nur wenn man die Ladung über die Spannung einstellt?
  2. Wie konfiguriert man ein DC gekoppeltes Victron System richtig, damit die Batteriezellen geschützt werden (z.B. durch Einzelzellüberwachung), aber gleichzeitig auch Einspeisung möglich ist?

Persönlich hätte ich jetzt größere Schwierigkeiten mich auf die Gesamtspannungsregelung des Victron Systems zu verlassen. Heute war z.B. eine Zelle viel stärker geladen als die anderen. Die Gesamtspannung war unter 54,4V, aber eine Zelle hatte schon 3,7V - das BMS hätte die Ladung des Packs vorher schon längst verhindert. Was sind eure Gedanken dazu?

Viele Grüße!

ESSBMSdc system
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4 Answers
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steffen-graap answered ·

Eigentlich funktioniert die Steuerung der victron MPPT durch DVCC recht gut.
Leider hast du uns nicht gesagt, um was für eine PV-Anlage es sich handelt. Sind hier victron MPPT verbaut, auf welchen Modus stehen diese? Sollte eigentlich externe Steuerung anzeigen, da ein BMS vorhanden ist.
Für die DC-Seite ist es nicht relevant, ob du ein ESS betreibst oder nicht.

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herbert-123 answered ·

Das hole ich gerne nach. Die MPPTs sind Victron Blue Solar Geräte und alles steht auf "externe Steuerung". Ich scheine nicht der Einzige mit diesem Problem zu sein: https://community.victronenergy.com/questions/91148/dvcc-limit-charge-current-not-working-with-grid-fe.html

Ich frage mich ob man das technisch nicht anders lösen kann. Vom Verhalten ist das nämlich eher ein Bug und kein Feature wenn das ESS die von der Batterie gesendeten Werte einfach komplett ignoriert.

Für mich schließt sich noch eine Folgefrage an: kann ich über ESS Mode 3 das erwartete Verhalten erreichen? Also in die Batterie nur eine verringerte Leistung einspeisen und gleichzeitig den Überschuss ins Netz?

Viele Grüße!

2 |3000

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steffen-graap answered ·

Das Problem ist, man kann dem DC-Strom nicht sagen wohin er fleißen soll, auch weiß man nicht was maximal von den MPPT erzeugt werden kann (ändernde Sonneneinstrahlung).
In einem System wo nicht eingespeist wird, kann der MPPT so geregelt werden, das der Strom welches der MPPT erzeugt dem max. eingestelltem Strom in die Batterie + dem Strom der Verbraucher entspricht. Dem entsprechend wird der MPPT ggf. begrenz.
Bei einer Einspeisung ist es nun so, das ja alles was über dem obigen Wert liegt, eingespeist werden soll. Somit muss der MPPT immer auf "Vollgas" laufen (um zu ermitteln was der Überschuss ist). Über die Software des MP (ESS) sollte die Einspeisung so geregelt werden, das Batteriestrom + Verbraucherstorm wieder stimmt. Sollte es hier aber zu einem Problem kommen und der Strom wird nicht abgenommen, fleißt er eben wieder in die Batterie. Hier dann über die Steuerung des MPPT eingreifen zu wollen funktioniert nicht, da beißt sich die Katze in des Schwanz, da ja dann wieder nicht bekannt ist, wie viel Strom zum einspeisen übrig ist. Allerdings könnte ich mir vorstellen, das es hier eine Sicherheitsfunktion geben sollte, die da System in einen Fehlerzustand versetzt, da ja irgendwas nicht stimmt.
Somit stimmt meine obige Aussage nicht, das ESS für DC nicht relevant ist, und das Problem ist also auf der ESS-Seite zu suchen. Vielleicht stimmt hier die Messung der Einspeiseleistung nicht?

Mal davon abgesehen, stimmt was mit deinem Akku nicht wenn bei einer Ladespannung von 54,4V (3,4V pro Zelle ) eine Zelle schon bei 3,7V ist. Hier würde ich dringend einer Wartung des Akkus empfehlen (Zellen überprüfen, Top-Balancing betreiben, Funktion der Balancer prüfen, haben diese einen ausreichenden Balancingstrom?)

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herbert-123 answered ·

Danke für die Erläuterung.

Das Problem mit der Einzelzelle lag wohl am aktiven Balancer dem ich erlaubt hatte bei zu niedrigen Spannungen aktiv zu werden. Der hatte dann eine Zelle zu voll geladen - was man ja im flachen Bereich der Spannungskurve nicht unbedingt mitbekommt.

Ich werde das nochmal sacken lassen und im Zweifelsfall einfach mal ausprobieren. Hier scheint es jemand hinbekommen zu haben mit ESS Modus 3 und irgendwelchen Settings. Das ist mir aber noch nicht ganz klar:

https://github.com/Louisvdw/dbus-serialbattery/issues/445

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